Adipositas: Behandlung


Zur Behandlung einer Adipositas reicht es nicht aus, kurzfristig etwas Gewicht zu reduzieren. Um schwere Folgeerkrankungen abzuwenden, müssen Menschen mit Adipositas dauerhaft ihr Gewicht senken und ihren Energiestoffwechsel wieder normalisieren.

Damit die Adipositas-Therapie langfristig erfolgreich ist, sind tief greifende Veränderungen der Lebensgewohnheiten nötig. Eine Adipositas-Therapie beruht immer auf der Kombination von Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie.

 

 

Ernährungstherapie

Seine Ernährung umzustellen ist nicht leicht. Was sich lange als liebe Gewohnheiten eingeschlichen hat, wird man so schnell nicht wieder los. Menschen mit Adipositas sollten daher eine individuell an ihre Bedürfnisse angepasst Ernährungsberatung erhalten. Das persönliche und berufliche Umfeld sollte darin berücksichtigt werden.

Wichtig ist, dass konkrete Ziele formuliert werden. Beispielsweise jeden Tag 500 Kalorien einzusparen. Außerdem sollten die praktischen Aspekte der Ernährungsumstellung berücksichtigt werden. Beispielsweise lernen die Patienten, worauf sie beim Einkaufen achten müssen, wie sie mit wenig Aufwand abwechslungsreich kochen.

 

Bewegungstherapie

Bewegung ist ein zentraler Baustein der Adipositastherapie. Um effektiv abzunehmen, sollten sich die Patienten wenigstens 150 Minuten pro Woche moderat bewegen und dabei 1200 bis 1500 Kilokalorien verbrauchen. Bei starkem Übergewicht sollten das Sportarten sein, die Gelenke und Skelett nicht zusätzlich belasten.

Verhaltenstherapie

Der erste Schritt, seinen Lebensstil grundlegend zu ändern ist es, ein entsprechendes Problembewusstsein entwickeln. Speziell geschulte Therapeuten können dabei helfen, die seelischen Ursachen für die Fettleibigkeit sowie adipositas-fördernde Verhaltensweisen und Muster aufzudecken.

So kompensieren viele Übergewichtige negative Gefühle wie Trauer, Frustration und Stress mit Essen. Solche Verhaltensmuster abzulegen, die sich über Jahre oder sogar Jahrzehnte eingeschliffen haben, ist nicht leicht.

Mit Hilfe von psychosomatischer Medizin und Verhaltenstherapie eröffnen sich dem Patienten aber neue Wege, gesundheitsschädliches Verhalten durch gesündere Verhaltensweisen zu ersetzen. Dieses theoretische Wissen wird in praktischen Übungen verfestigt und eingeübt.

Führen diese Basistherapie aus Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie nicht zum Ziel oder verspricht sie wegen Stärke des Übergewichts keinen ausreichend Erfolg, kommen auch medikamentöse oder chirurgische Maßnahmen wie eine Magenverkleinerung in Betracht.

 

Medikamentöse Behandlung

Es gibt zahllose Tabletten und Pülverchen, die das Abnehmen unterstützen sollen. Beispielsweise indem sie den Appetit zügeln, den Stoffwechsel ankurbeln oder bestimmte Nahrungsbestandteile wie Fette unverdaut durch den Darm schleusen sollen. Diese bezeichnet man als Anorektika.

Magenverkleinerung

Zur Verkleinerung des Magenvolumens gibt es verschiedene Methoden. Ein Magenband oder Magenballon verhindert, dass man größere Mengen essen kann. Sie sind reversibel – haben aber auch einen weniger großen Effekt als eine operative Magenverkleinerung.

Operativ lässt sich ein einfacher Schlauchmagen herstellen oder aber einen Magenbypass, bei dem auch ein Stück des Dünndarms überbrückt wird, sodass weniger von dem, was verzehrt wurde, vom Körper aufgenommen werden kann.

Interessant ist, dass mit den Magenoperationen oft erstaunliche Veränderungen im Stoffwechsel einhergehen. Zum Beispiel kann sich ein Diabetes schnell und drastisch bessern. Magenverkleinerungen sind oft sehr wirksame Maßnahmen zur Gewichtsreduktion. Sie stellen aber einen großen Eingriff in die Körperanatomie dar und sind nicht mehr rückgängig zu machen.

In Deutschland kann man ab einem BMI von 40 einen Antrag auf Magenverkleinerung stellen oder ab einem BMI von 35, wenn Folgeerkrankungen wie ein Diabetes hinzukommen. Mehr zum Thema lesen Sie im Artikel Magenverkleinerung.

 

Adipositas Kur

Ziele und Bausteine einer Adipositas-Kur entsprechen denen der Basis-Therapie: Ernährungsumstellung, ein Sportprogramm und verhaltenstherapeutische Maßnahmen. Im Rahmen einer Adipositas-Kur können sie aber intensiver verfolgt werden. Auch fällt die Umstellung der Lebensgewohnheiten vielen Patienten leichter, wenn sie in einer anderen Umgebung erfolgt.

Eine Adipositas-Kur wird in der Regel in einer Reha-Klinik oder einer speziellen Adipositas-Klinik durchgeführt. Es gibt sowohl stationäre wie ambulante Angebote. Die Kur muss zusammen mit einem Arzt beantragt werden. Welche Voraussetzungen Sie für eine Kur mitbringen müssen und wie Sie einen Antrag stellen lesen Sie im Beitrag Adipositas-Kur.Zur Behandlung einer Adipositas reicht es nicht aus, kurzfristig etwas Gewicht zu reduzieren. Um schwere Folgeerkrankungen abzuwenden, müssen Menschen mit Adipositas dauerhaft ihr Gewicht senken und ihren Energiestoffwechsel wieder normalisieren.

Damit die Adipositas-Therapie langfristig erfolgreich ist, sind tief greifende Veränderungen der Lebensgewohnheiten nötig. Eine Adipositas-Therapie beruht immer auf der Kombination von Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie.